Markus Tollhopf

WIKUS Sägenfabrik

Präzises Lichtkonzept für hochmodernes Arbeiten
Standort: Spangenberg
Auftraggeber: Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG
Architektur: Bieling Architekten | Architekturbüro Tollhopf
Leistungsbild: Tageslichtuntersuchung, Kunstlichtplanung
Fertigstellung: 2019
Unsere Architektur profitiert in exzeptioneller Weise von den gekonnt eingesetzten Lichtstimmungen und Leuchtenformen. Das Licht ist zudem der wesentliche Wohlfühl-Faktor für die frei wählbaren Arbeitsplätze.
Prof. Thomas Bieling, Bieling Architekten
WIKUS, der weltführende Sägebandhersteller, weihte im Oktober 2018 seine neue Firmenzentrale „Wi.com“ ein. Ihr progressiv gestalteter Verwaltungstrakt begünstigt die Reorganisation der Arbeitsprozesse, indem eine flexible, nonterritoriale Lösung auf 2.600 qm mehr Raum für Kommunikation schafft. Praktisch arbeiten die Mitarbeiter nun gemäß der Clean Desk Policy: Die freie Wahl des Arbeitsortes – Einzelschreibtische, Arbeitsplatzgruppen, Loungebereiche oder Besprechungsräume – ersetzt feste Schreibtischplätze.
Markus Tollhopf
Arbeitsplatzgruppe
Eine derart fortschrittliche Büroorganisation und -gestaltung benötigt neben einer ausgereiften Akustiklösung vor allem ein adäquates Lichtkonzept. Die von uns entwickelte Lichtlösung sorgt daher dafür, dass zu jeder Zeit biologisch wirksames, also wohltuendes, Licht an jedem der optionalen Arbeitsplätze zur Verfügung steht. Dies begünstigt die freie Arbeitsplatzwahl, denn kein Ort besitzt hinsichtlich der Beleuchtung Vor- oder Nachteile. So entsteht eine Arbeitsatmosphäre, die maximale Freiheit bietet. Um diese konstanten Bedingungen schaffen zu können, wurde zunächst die Ausgangssituation mit einer Tageslichtuntersuchung analysiert.
Markus Tollhopf
Abgestimmte Licht- und Akustikelemente
Markus Tollhopf
Tageslicht in seiner schönsten Form
Für eine konstante Lichtversorgung und den wohldosierten Kunstlichteinsatz messen Fühler die Beleuchtungsstärken und die Präsenz. Darauf basierend kommt die Kombination aus Sonnenschutz, Blendschutz und Kunstlicht flexibel zum Einsatz und stellt ausgleichend die ideale Beleuchtungssituation her – entsprechend dem natürlichen, biologischen Rhythmus.
Grundlegend für den gezielten Kunstlichteinsatz ist die Definition von drei Lichtzonen mit unterschiedlicher Tageslichtversorgung. Durch das Kunstlicht werden diese Zonen jeweils zu einer horizontalen Beleuchtungsstärke von 1.000 lx über die Mittagszeit ergänzt. Grundsätzlich wird immer nur so viel Kunstlicht hinzugeregelt, wie für die einzelnen Bereich benötigt wird, um dort eine durchgängig gleiche Beleuchtungsstärke sicherzustellen. Das Ergebnis ist eine im gesamten Open Space herrschende „Schönwetter-Lichtstimmung“. Das besondere Raumkonzept barg hohe bauliche Anforderungen – insbesondere an die Lichtplanung. In und unter der sichtbaren, weiß gestrichenen Betondecke in den Büroräumen konnte kein klassisches Elektroversorgungssystem verwendet werden, da mittels Betonkernaktivierung das Kühlen und Heizen von der Decke ausgeht.
Markus Tollhopf
Büroarbeitsplätze mit intelligenter Beleuchtung
Markus Tollhopf
Brillantes Licht in den Besprechungsräumen
Demnach konnten nur wenige Stromauslässe in der Decke zur Verfügung gestellt werden. Aufgrund dieser besonderen Anforderung entwickelten wir ein modulares System, das die Anforderungen an eine tageslichtabhängige und biologisch Beleuchtungsanlage erfüllen kann – und zugleich den hohen gestalterischen Anspruch umsetzt.
Im 1. und 2. OG zieht sich nun ein "Kabelkanal" als minimal gestaltetes Profil, die fließenden Formen der Sägebandproduktion nachempfindend, durchs Gebäude und adaptiert so die Idee des Gebäudeentwurfs. Das U-Profil des Stromschienenkonzeptes nimmt Präsenz- und Helligkeitsmelder, vereinzelt gesetzte, anklickbare Strahler und indirekte Lichtanteile auf. Letztere hellen die Decke frei und in bewusst wolkiger Struktur auf. Hinzu kommen nach unten strahlende Ringleuchten mit Mikroprismatik, die flächig illuminieren. Im Zusammenwirken der Lichtelemente entsteht in den Arbeitsbereichen eine Atmosphäre zum Wohlfühlen.
Markus Tollhopf
Fließender Übergang von Lounge- und Arbeitsbereichen
Markus Tollhopf
Verspielte Beleuchtung in der Lounge
In verschiedenen Arbeitsbereichen ergänzen weitere Leuchten stimmungsvoll die Grundhelligkeit der Deckenbeleuchtung. So schaffen in den Loungebereichen des 1. OG dekorative Pendelleuchten eine Atmosphäre für lockeren Austausch.
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Innenhof
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Blick in die Lounge
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Empfangsbereich
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Kreativraum mit modularer Möblierung
Im 2. OG befindet sich die Wikantini – die Kantine von WIKUS. Hier erinnern die Stromschienen der Beleuchtung an das System aus den Bürobereichen, jedoch lockern Glas-Pendelleuchten – analog zur Lounge im 1. OG – den Lichtcharakter auf.
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Hochwertige Lichtqualität lässt die Farbakzente leuchten
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Fließende Übergänge der Bereiche
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Wikantini
In den kleineren Rückzugsräumen kommen ebenfalls Pendelleuchten mit atmosphärischem Licht zum Einsatz, in den kleineren Loungebereichen hingegen große Stehleuchten.
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Atmosphärisches Licht in den Rückzugsräumen
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Kleinere Loungebereiche für modernes Arbeiten
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Spiel aus Licht und Schatten
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Integrierte Handlaufbeleuchtung
Im 2. OG liegen Besprechungsräume mit flexiblen Trennwänden. Sind diese geöffnet, wird der gesamte Bereich des 2. OG sowie dessen Beleuchtung als eine große Gesamtfläche aufgefasst und wahrgenommen.
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Konferenzraum im 2.OG
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Konferenzraum und Flurbereich im 2.OG
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Temporär abzutrennende Besprechungsbereiche
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Detailverliebtes Sonnenschutzsystem
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Atmosphärische Lichtakzente für die Terrasse
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Einblick durch das geöffnete Sonnenschutzsystem
WIKUS stellt seit Jahrzehnten präzise und verlässlich höchste Qualität her. Seine neu gestalteten Büroräume spiegeln diesen Anspruch ebenso wider wie das detailliert geplante und eigens entwickelte Lichtkonzept. Diffuses, direktes und indirektes Kunstlicht gehen eine gezielt geplante und gesteuerte Symbiose mit dem Tageslicht ein und schaffen für alle hochmodernen Arbeitsprozesse in dem neuen Verwaltungsgebäude „Wi.com“ beste Bedingungen.