Klaus Frahm

Stadtvilla Hamburg

Fein illuminierte Wertigkeit
Standort: Hamburg
Auftraggeber: Privat
Architektur: Lars Wittorf Architekt BDA
Leistungsbild: Tageslichtberatung, Kunstlichtplanung
Fertigstellung: 2014
Auszeichnungen: Deutscher Lichtdesign-Preis 2016, Kategorie 'Private Projekte'
Hochwertige Architektur und Innenarchitektur von Lars Wittorf Architekt BDA und unsere Lichtplanung treffen im Gesamtkonzept einer kernsanierten, historischen Hamburger Stadtvilla als perfekte Symbiose aufeinander. In enger Zusammenarbeit mit einer sehr engagierten Bauherrenschaft entstanden zeitlose, atmosphärische Räume mit hohem Detaillierungsgrad und feiner Illumination. Sie demonstrieren den höchsten Anspruch an privates Wohnen und das Ergebnis die optimale Zusammenarbeit von Bauherrenschaft, Architektur und Lichtplanung. Das Projekt gewann den Deutschen Lichtdesignpreis 2016 in der Kategorie „Private Projekte“.
Klaus Frahm
Blick vom Essplatz in den Küchenbereich
Klare, geradlinige Strukturen und hochwertige Details prägen den architektonischen Entwurf der historischen Hamburger Stadtvilla, der die variantenreichen und anspruchsvollen Ideen der Bauherrenschaft abbildet. Höchstmöglicher Lichtkomfort trägt die Anmutung von Wertigkeit maßgeblich mit, da die Lichtplanung alle Leuchten – von denen viele eigens entwickelt wurden – gleichwertig in die Architektur integrierte. Alle Leuchten und Lichtsysteme in der Stadtvilla wurden komplett in modernster LED-Technik ausgeführt, die durch ein Steuersystem mit Touchpaneelen bedienbar ist. Mit diesem und klassischen Wandschaltern in jedem Raum sind die einzelnen Lichtsysteme und Raumbereiche hochmodern nutzbar.
Klaus Frahm
Gradlinige Leuchtenanordnung
Klaus Frahm
Ruhige Raumstrukturen
Die als freie Skulptur im Treppenauge hängende Haupttreppe ist als architektonisches Element hervorzuheben. Ihre Gestaltung besticht durch den starken Kontrast zwischen den klaren, weißen Wangen mit raffiniertem Handlauf und der fast künstlerischen, kleinteiligen Schalungsstruktur in der Treppenuntersicht. Wir untersuchten die Tageslichtversorgung der Treppe durch das Oberlicht sowie die Lage und Größe der seitlichen Fenster unter dem künstlichen Himmel. Auf den Ergebnissen basiert die Entwicklung des mehrteiligen Kunstlichtkonzeptes zur Inszenierung der Treppenskulptur. In die Innenseiten der Wangen bündig eingesetzte Bodenfluter sind ihre funktionale Beleuchtung. Mit Blattsilber belegt, erhalten sie mit der Zeit ihre eigene Patina und leuchten die Treppenstufen sanft aus.
Klaus Frahm
Uplights illuminieren die Schalungsstruktur
Klaus Frahm
Inszenierung des Treppenabstandes
Klaus Frahm
Fließender Übergang von Decken- und Wandleuchten
Im Erdgeschoss illuminieren bündig in den Boden eingelassene Uplights die handwerklich bemerkenswerte Schalungsstruktur der Treppenuntersicht. Den gewollten Abstand der Treppenwange zur Wand inszenieren lineare, bündig in die Wange integrierte Diffusleuchten. Ihr auf die Wandflächen scheinendes Licht verteilt sich nach oben und unten – so unterstützt es die Abhebung sanft über den gesamten Verlauf. Als dekorative Komponente ziert ein moderner Leuchter mit einer mathematisch basierten Struktur das Treppenauge.
Dem Anspruch an die Kombination aus dem geradlinigen Deckenspiegel der Villa mit höchstem Lichtkomfort werden eigens entwickelte dreh- und schwenkbare LED-Downlights gerecht. Gemäß unseren lichttechnischen Forderungen wurde gemeinsam mit Bauherrenschaft, Architekt und Leuchtenhersteller jedes ihrer Details eigens definiert. Stumpfmatt-schwarze, quadratische Rahmen, die bündig in die Decke eingesetzt und verputzt wurden, nehmen die LED-Downlights auf. Eingesetzte Prismenscheiben sorgen für eine maximale Homogenität des Lichtkegels. Die Berücksichtigung der verwendeten Materialien und ihrer besonderen Strukturen ermöglichte die gleichmäßige Ausleuchtung ohne störende unklare Lichtkegel.
Klaus Frahm
Moderne Nutzung der Lichtsysteme per Steuerung mit Touchpaneelen
Die Bäder im 1. und 2. Obergeschoss verbindet ein Lichtschacht, der durch ein Oberlicht seinen Anschluss findet. Diese architektonisch interessante Verbindung unterstreicht ein der Gestaltung der Villa entsprechendes Lichtobjekt: eine Leuchte, die einen Lichtregen darstellt. In Anlehnung an skizzierte Striche wurden zweireihig einzelne Pendelleuchten-Elemente in unterschiedlichen Hängehöhen von der Ebene des Oberlichtes angebracht. Sie betonen mit ihrer Ausrichtung die Vertikalität des Lichtschachtes. Während der Verlauf des Tageslichtes von oben nach unten abfällt, nimmt der des Kunstlichtes nach unten hin zu.
Klaus Frahm
Pendelleuchten als "Lichtregen"
Klaus Frahm
Spiegelbeleuchtung im Badezimmer
Im 16 m tiefen Wohn- und Speisebereich sorgt Licht für Zonierung bei ruhiger Deckenstruktur. Deckenstrahler mit wechselbaren Optiken beleuchten die in diesem Raum kuratierte Kunst – ohne museale Wirkung. Wohn- und Speisebereich lassen sich durch unterschiedliche Schaltkreise autark dimmen bzw. schalten.
Klaus Frahm
Homogene Bilderausleuchtung hinter filigranen Pendelleuchten
Klaus Frahm
Zusammenspiel von Tages- und Kunstlicht
Klaus Frahm
Farblich konstrastierende Gestaltung
Klaus Frahm
Außenansicht der Stadtvilla
Klaus Frahm
Dachterrasse