Michael Wortmann

Schule Stübenhofer Weg

Licht in Schulen
Standort: Hamburg
Auftraggeber: GWG Gewerbe
Architektur: Architekturbüro Marc-Olivier Mathez
Leistungsbild: Tages- und Kunstlicht
Fertigstellung: 2011
Auszeichnungen: Deutscher Lichtdesign-Preis 2012, Kategorie 'Bildung'
Im Mai 2011 wurden der Neubau der Stadtteilschule und der Erweiterungsbau der Grundschule Stübenhofer Weg eingeweiht. Mit Begeisterung erwarteten die Lehrer und Schüler die neuen Räumlichkeiten. Von Anfang an wurden sie in die Veränderungen ihrer Schule einbezogen. Das Konzept des renommierten Hamburger Architekten Marc-Olivier Mathez verwandelte die immer wieder umgebaute Pavillonschule aus den siebziger Jahren durch zwei kompakte Baukörper zu einem stimmigen Gesamtensemble in dem die jeweiligen Schulen als Teil der Gesamtanlage wie aber auch als selbstständige Einheiten identifiziert werden können. Der architektonische Schwerpunkt liegt auf einer konzeptuellen Neuinterpretation der Institution Schule.
Michael Wortmann
Außenansicht Schule Stübenhofer Weg
Michael Wortmann
Integration von Tages- und Kunstlicht im Treppenhaus
Um auch in den Abendstunden eine Wohlfühlatmosphäre zu erzeugen, musste im Lichtplanungsprozess von den stereotypischen Normen und herkömmlich eingesetzten Lichtsystemen abgewichen werden. Anstelle von Leuchtstofflampensystemen mit neutraler Farbtemperatur wurden so zum Beispiel in den Lufträumen und im Cafeteriabereich Lichtsysteme mit warmfarbigen Halogenmetalldampflampen eingesetzt, die sich durch eine sehr gute spektrale Qualität mit besserer Farbwiedergabe und eine hohe Lichtausbeute auszeichnen. Im Gegensatz zu den vorwiegend diffus und gleichmäßig beleuchteten Klassenräumen herrscht hier eine brillante, kontrastreiche und warmfarbige Lichtatmosphäre, um zentrale Bereiche (außerhalb der Lern- und Arbeitszonen) mit wenig Tageslichtanteil aufzuwerten (Cafeteria) oder abends eine angenehm entspannende Lichtatmosphäre zu erzeugen (Lufträume). Die Lichtintensitäten im zentralen Bereich mit Lern- und Arbeitsfunktion wurden zugunsten der flexiblen Nutzung erhöht und auch die Klassenräume zeichnen sich durch ein neues Beleuchtungsprinzip aus.
Tageslicht liefert neben einer energieeffizienten Beleuchtung des Raums die beste Lichtqualität für Seh- und Lernprozesse. Der Mensch ist seit jeher auf das Tageslicht geeicht und hat sich ihm angepasst. Licht unterstützt weit mehr als nur die Sehaufgaben. Es steuert darüber hinaus viele Organfunktionen und Verhaltensweisen des menschlichen Körpers und entscheidet wesentlich über seine Wachheits- und Konzentrationsphasen. Eine biologisch wirksame Lichtmenge (ca. 1.000lx) sollte daher in jedem Klassenraum für mindestens ein bis zwei Stunden vorhanden sein, um jedem Schüler nahezu gleichwertige Lernbedingungen bieten zu können. Idealerweise wird diese Lichtmenge ausschließlich durch das Tageslicht erreicht.
Michael Wortmann
Tageslichtbezug im Klassenraum
Michael Wortmann
Aufbaudownlights in den öffentlichen Bereichen
Michael Wortmann
Tageslichtbezug in der Sporthalle