Henning Rogge

Deichtorhallen (Nordhalle)

Kunstbeleuchtung mit Bestwerten
Standort: Hamburg
Auftraggeber: Deichtorhallen Hamburg GmbH
Architektur: Sunder-Plassmann Architekten
Leistungsbild: Tageslicht- und Kunstlichtplanung LPH 1-8
Fertigstellung: 2015
Besucher erleben die in der nördlichen Deichtorhalle Hamburg ausgestellte Kunst nun auf einem neuen Niveau. Denn Sunder Plassmann Architekten entwickelten ein Architekturkonzept, das die Halle für den modernen Ausstellungsbetrieb ertüchtigt – unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Vorgaben. Wir schufen zeitgleich für die Ausstellungsfläche ein Lichtkonzept, mit dem belegt ist, dass Kosten, Klimaziele und Gestaltung einander in der Lichtplanung nicht ausschließen müssen – sondern im Gegenteil einen in jeder Hinsicht überzeugenden Auftritt kreieren.
Henning Rogge
Raum für Fotografie und zeitgenössische Kunst
Henning Rogge
Die Deichtorhallen als eines der wichtigsten Kulturdenkmäler der Hansestadt
Die Deichtorhallen Hamburg bieten Raum für Fotografie und zeitgenössische Kunst und sind eines der wichtigsten Kulturdenkmale der Hansestadt. Ihre Architektur besticht mit der offenliegenden Stahlkonstruktion und einem Grundriss, der an Kirchenbauten erinnert. Die nördliche Deichtorhalle, deren Beleuchtung gemäß einem Konzept von uns erneuert wurde, ist ein dreischiffiger Langbau mit rund 3.800 qm zusammenhängender Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst – und damit die europaweit größte. Im Zuge ihrer Erneuerung wurden die Qualität der Ausleuchtung und zugleich deren Energiebilanz optimiert.
Angestoßen wurde das Projekt „Erneuerung der Beleuchtungsanlage in der Nordhalle“ durch zwei Umstände. Zum einen wurde die Produktion der vorrangig verwendeten Leuchtmittel eingestellt, zum andern ergab sich die Möglichkeit einer wesentlichen finanziellen Förderung des Umbaus durch die Stadt Hamburg. Deren anspruchsvolle Bedingung im Rahmen des Hamburger Klimaschutzkonzeptes war jedoch eine Kohlendioxid-Einsparung von mindestens 100 Tonnen im Jahr.
Henning Rogge
Gleichmäßige Beleuchtung von Gemälden jeder Größe
Henning Rogge
Eingestellte Aufstellwände
Dieses Ziel erreichten wir, indem wir die bestehende Beleuchtungsanlage aus Halogenglühlampen und Halogenmetalldampflampen durch eine LED-Lösung ersetzten. Die notwendige Lichtqualität ergab sich aus der Bedingung, mindestens die bisherigen Beleuchtungsstärkewerte zu erreichen. Die sinnvolle Bestückung der Leuchten mit LED-Modulen sowie die gesamte Leuchtenstückzahl wurden mit dem Ziel gewählt, die – vor allem vertikale – Gleichmäßigkeit zu optimieren. Innerhalb jeder Leuchte befinden sich zwei Lichtfarben, von denen jede autark von 1-100 % dimmbar ist.
Die Forderung der Lichtplanung an die für die Ausstellungshalle notwendige spektrale Qualität (Farbwiedergabe) der Lichtsubstanz betrug minimal 95 (Sonnen- bzw. Tageslicht hat einen Wert von 100) für beide Lichtfarben. Denn die bisherige Halogenglühlampenbestückung wies eine höhere Qualität der Farbwiedergabe auf, die Quarzbrenner-Halogenmetalldampflampe hingegen eine geringere.
Henning Rogge
Höchster Anspruch an die Farbwiedergabe
Henning Rogge
Ausgestellte Kunst ohne Schattenwurf
Um das bestmögliche „Preis-Leistungs-Verhältnis“ zu erzielen, entwarfen wir eine Leuchte und initiierten einen auf diesem Entwurf basierenden herstellerneutralen Wettbewerb. Der Leuchtenentwurf beinhaltete u. a. ein zweiteiliges Reflektorkonzept mit getrennt regelbaren LED-Einheiten inkl. einem Diffusor. Als Kriterien galten die für Förderungsbedingungen aus dem Klimaschutzprogramm bedeutsame Begrenzung der elektrischen Anschlussleistung, zwei getrennt voneinander dimmbare Lichtfarben, sowie Mindestwerte für den Lichtstrom und die Farbwiedergabe.
Henning Rogge
Hocheffiziente Beleuchtungsanlage
Henning Rogge
Optimierung von Qualität der Ausleuchtung sowie deren Energiebilanz