Marco Moog

Clipper Boardinghouse Hamburg-Michel

Stilvolle Foyer-Beleuchtung mit einzigartiger Lichtskulptur im gläsernen Empfangsbereich
Standort: Hamburg
Auftraggeber: B&L Real Estate GmbH
Architektur: Kunst + Herbert GmbH
Leistungsbild: Kunstlichtplanung und Beratung
Fertigstellung: 2022
Im Frühsommer 2022 wurden die Arbeiten zur Neustrukturierung und Sanierung des Hanse Clipper Boardinghouses im Portugiesenviertel an der St. Michaeliskirche in Hamburg fertiggestellt. Das Hamburger Architektur- und Stadtplanungsbüro Kunst + Herbert war für die Umbau- und Erneuerungsmaßnahmen zuständig. In deren Zuge wurde auch das Foyer neu aufgegliedert, der Eingang an die Seite verlegt und Treppenhaus sowie Fahrstuhl von der Empfangshalle separiert, indem auch im Innenbereich eine Glasfassade über alle vier Stockwerke hinweg ergänzt wurde. Das unabhängige Lichtplanungsbüro ANDRES + PARTNER erhielt den Auftrag, eine atmosphärische Beleuchtung für das Foyer, die angrenzenden Flure und das Treppenhaus zu konzipieren und ins Werk zu setzen. Dabei sollte das Konzept dem individuellen Charme des Hanse Clipper Hauses gerecht werden.
Das vier Etagen hohe Foyer besticht vor allem mit seiner gläserne Front- und Seitenfassade, durch die der Raum am Tage von natürlichem Licht durchflutet ist und eine Verbindung von Innen und Außen erwächst. Als besonderes Highlight sollte hier eine Lichtskulptur entstehen, die dank des verlegten Eingangs den Blick der Betrachtenden auch tagsüber ohne Umbruch auf sich zieht und das Foyer in den Abend- und Nachtstunden eindrucksvoll illuminiert.
Marco Moog
Wirkung in den Abendstunden
Marco Moog
Außendarstellung am Tag
Die Grundlage des Lichtkonzeptes bildet die Analyse der Reflexionseigenschaften der Fassadenverglasung. Anschließend haben wir die Leuchtdichten berechnet, die durch die Lichtinstallation erzeugt werden mussten, um trotz verspiegelter Fassade die hohen Himmelsleuchtdichten zu durchbrechen und so auch tagsüber den gewünschten Einblick in den Innenraum des Foyers zu gestatten. Im folgenden Schritt haben wir vor der eigentlichen Installation ein 3D-Modell der Lichtskulptur digital visualisiert und die Pendellänge jeder einzelnen der ca. 150 zu installierenden Leuchten genau festgelegt.
Die Montage vor Ort stellte eine weitere besondere Herausforderung dar und erforderte ebenfalls eine genaue Detailplanung im Voraus. Alle ca. 150 Pendelleuchten, jede mit einer anderen festgelegten Pendellänge, mussten exakt platziert werden. Die große Raumhöhe und die vergleichsweise kleine Grundfläche der Skulptur verlangten eine minutiöse Steuerung der Scheren-Arbeitsbühne und akkurate Arbeitsschritte. Gemeinsam mit den ebenfalls vertikal angeordneten Wandleuchten im Foyer kreieren die Pendelleuchten als zusammengehöriges Werk eine lineare Struktur, die dem Empfangsbereich ein harmonisches Gepräge gibt.
Marco Moog
Eingangsbereich
Marco Moog
Blick vom Hotelfur in den Eingangsbereich
Die Beleuchtung der angrenzenden Flure und des Treppenhauses nimmt sich gegenüber der Lichtskulptur stark zurück. Die Flurbereiche werden mit Wallwashern unaufdringlich ausgeleuchtet und rahmen so das Foyer stilvoll ein. Im Treppenhaus sorgen stark entblendete Downlights für optimale Sichtverhältnisse und gute Orientierung. Zusätzlich werden hier die vertikalen Leuchten zwischen den Holzlamellen aus dem Eingangsbereich aufgegriffen. Besuchende und Betrachtende genießen nun das in formvollendetes Licht getauchte Foyer des Hanse Clipper Boardinghouses am Michel, gekrönt von einer eindrucksvollen Lichtskulptur, die am Tag wie am Abend einen einzigartigen Anblick bietet, sodass noch bevor eingecheckt wird, erst einmal ein Foto dieser Lichtwolke geschossen werden muss.